Am letzten Donnerstag wurde in Bamberg bei einer Pressekonferenz die neue Saison der Bamberger Symphoniker vorgestellt. Als Motto steht über der Saison das Thema Erinnerung. Gemeint sind damit zum einen Referenzen und Zitate in musikalischen Werken, seien sie vom Komponisten gewollt, oder beim Hörer entstanden. Zum anderen soll auch auf thematische Erinnerungen hingewiesen werden. Als ich diese Beschreibung in der Saisonbroschüre las, kam mir gleich das Violinkonzert von Alban Berg in den Sinn. Das ging wohl den Planern der neuen Bamberger Saison auch so, dann dieses wichtige Konzert ist eines der herausgestellten Musikstücke im nächsten Jahr. Gespielt wird der Solopart von Karen Gomyo. Neben „Bilder einer Ausstellung“ in der Bearbeitung für Klaviertrio sind auch die Enigma-Variationen von Edward Elgar fest eingeplant.
Weiterhin wird es die Mahler Competition, einen der wichtigen Dirigierwettbewerbe geben. In der Ankündigung wird nochmal auf einen der bekannteren Gewinner dieses Wettbewerbs und seine Karriere Bezug genommen – Gustavo Dudamel.
Der Chefdirigent des Orchesters Jakub Hrůša hat die Programme für die neue Spielzeit entwickelt und setzt diesmal sowohl auf die Kombination von Beethoven-Symphonien mit anderen Werken, als auch auf das Weiterführen der Mahler-Tradition in Bamberg. Neben Hrůša haben auch die Ehrendirigenten Herbert Blomstedt und Christoph Eschenbach wieder ihre Rollen im kommenden Programm. Blomstedt wird Symphonien von Joseph Haydn, Anton Bruckner, Arthur Honegger und Johannes Brahms leiten, während Eschenbach bei Ludwig van Beethoven und Krzysztof Penderecki am Pult stehen wird. Diese großen Namen so besetzen zu können unterstreicht zusätzlich die Bedeutung Bambergs in der klassischen Konzertlandschaft. Ich habe mich speziell über diese Ankündigung sehr gefreut!
Dem nicht genug, präsentieren die Bamberger Symphoniker mit Sol Gabetta eine aussergewöhnliche Portraitkünstlerin. Die international hochpräsente Cellistin prägt mit ihren Interpretationen und Einspielungen auch unser Zeit. Ihr Spiel des Konzertes von Edward Elgar kommt mir da mit als erstes in den Sinn. In der kommenden Bamberger Saison gastiert sie zunächst mit dem Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch, um dann später in der Saison tatsächlich das Elgar-Konzert in Bamberg aufzuführen. Diese Darbietung sollte jeder Klassik-Fan einmal erlebt haben!
Nicht zuletzt ist auch die Tätigkeit bei Education und Musikvermittlung weiterhin ein Schwerpunkt. Das ist zum Glück kein Alleinstellungsmerkmal, sollte aber trotzdem erwähnt werden. Die Bamberger Symphoniker haben auch in diesem so wichtigen Bereich eine alte Tradition, stammt der Education-Bereich doch aus den 1950er Jahren . Und mit Probenbesuchen, den Studentenkonzerten sowie den Besuchen von Musikern an Schulen und in Kindergärten ging es bereits zur Jahrtausendwende los.
Obwohl das hier nur eine “gewöhnliche” Saisonvorstellung ist, so ist sie doch bestückt mit so vielen interessanten und schönen Eckpunkten, dass sich der Download der Saisonbroschüre sehr lohnt um darin zu schmökern, und viele Konzertbesuche in Bamberg zu planen.