Pünktlich zur Sommerfest-Saison habe ich das Problem, daß ich immer mehr KomponistInnen finde, deren Musik mich begeistert. Nun ist tiefe Recherche etwas Tolles, vor allem wenn man das gut kann. In meinen Lebensrhythmen brauche ich aber noch eine zusätzliche, etwas wendigere Möglichkeit, um interessante Musik vorzustellen. Daher setze ich in dieser Beitragsreihe die kurzen Steckbriefe von drei KomponistInnen in das virtuelle Musik-Karussell, auf dass sie hoffentlich jedem Lesenden ins Blickfeld fahren.
Judith Weir
Sie ist eine der bekanntesten, zeitgenössischen Komponistinnen Englands. Sie wurde 1929 geboren, und hat eine Vielzahl an Preisen erhalten. Mittlerweile ist sie sogar Hofkomponistin der königlichen Familie. Am meisten hat sie für die Oper und das Musiktheater geschrieben, aber auch Streichquartette, weitere Ensemblestücke, Solokonzerte und Orchesterstücke gehören zu ihrem Werk.
Darum hören:
Weirs Musik ist sehr erzählend. Sie verwendet gerne unerwartete Akkordverläufe, die wunderbarerweise aber doch zielführend sind.
Beispiel:
Links:
Ingrid Stölzel
Die deutschstämmige Komponistin wurde 1971 in Karlsruhe geboren und lebt heute in den USA. Sie erreichte Abschlüsse von der University of Missouri in Kansas City und der University of Hartford. Ihre Werkliste umfasst eine typische Mischung aus einigen Solowerken, viel Kammermusik und Vokalmusik und einigen Orchesterwerken.
Darum hören:
Ihre Musik wirkt sehr liebevoll, zwar nicht sofort, aber nach einigen Minuten umfängt mich diese Intimität, die die Komponistin mit unaufgeregten Mitteln erschafft.
Beispiel:
Links:
Nigel Osborne
Der Komponist, Dozent und Entwicklungshelfer wurde 1948 in Manchester, England geboren. Er unterrichtete an Hochschulen in Edinburgh und Hannover. Ausserdem arbeitet er mit vom Krieg traumatisierten Kindern und hilft ihnen mit Techniken aus der Musiktherapie. Zu seinen Werken gehört viel Kammermusik, aber auch Solokonzerte, und viele Arbeiten für Theater und Tanz.
Darum hören:
Die musikalische Vielfalt Osbornes reicht von flatterhaften, modernen Klängen, über den witzigen und auch hintergründigen Aufbau am Anfang von „The Piano Tuner“ bis hin zum herzzerreissend schönen zweiten Satz des Flötenkonzertes.