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Einfach Klassik.

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Dezember 2019 – Neue Neue Musik Playlist

Diese Ausgabe der Playlist habe ich über einige Wochen aufgelesen, wie in einem Sieb blieben immer wieder Veröffentlichungen hängen und bilden nun diese Liste. In vergangenen Ausgaben habe ich mich sehr oft über die bunten Mischungen amüsiert, die auf diese Weise entstanden sind, doch diesmal, als ich die Playlist fertigstelle, fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Es sind nur Tracks von Ensembles, nur Ensemblemusik! Und jetzt weiß ich auch nicht – würde man bei Twitter schreiben.

Also, so sieht es nun aus:

Das Boston Modern Orchestra Project ist eines der wichtigen Orchester der USA das spezialisiert auf Neue Musik ist. Projekt ist es deshalb, weil das Ensemble jede Saison vom künstlerischen Leiter Gil Rose neu aus Orchestermusikern und Solisten zusammengestellt wird. Mit der Veröffentlichung von “Time Release” wendet sich das Projekt dem Komponisten Steven Mackey zu, einem zwar großen Namen was Preisverleihung und Lehrauftrag angeht, der aber immer wieder Neues versucht und mit Experimentellem überrascht. Der Track “Urban Ocean” hat mich angesprochen wegen der Mischung aus fast etwas operettenhafter Klangfülle und symphonischer Kulisse.

Eine eher klassische Situation finden wir vor beim Flötenkonzert von Perttu Haapanen. Die Werke des finnischen Komponisten mit äusserst finnischer Karriere wurden bereits an interessanten Orten gespielt. Hier nahm das Finnish Radio Symphony Orchestra unter anderem das Flötenkonzert auf das sie im Jahr 2018 selbst bei ihm in Auftrag gegeben hatten.

Das Streichquartett “Transcience” hat mir gefallen weil es so typische, zeitgenössische Ensemblemusik ist, die verschmitzt plätschert und klappert. Sam Hayden ist als Komponist eine Größe in der englischen Kompositionslandschaft. Sein oft als atonal bezeichneter Stil bedient sich gern auch mikrototaler Kosmen. Das Quatuor Diotima ist sehr umtriebig im Feld der Neuen Musik und vergibt selbst viele Kompositionsaufträge., längst überfällig es hier mal im Programm zu haben!

“Mari Mamo” von Alexandra Karastoyanova-Hermentin ist ein Trio für Flöte, Violine und Percussion aus dem Jahr 2009. Die österreichische Komponistin russischer Herkunft hat Musik für viele Ensembles und Orchester bereitgestellt. Der Geiger David Bowlin spielt öfter ihre Werke und  hatte zwei Jahre vor der Entstehung von “Mari Mamo” ihr Violinkonzert uraufgeführt.

Zuletzt kommt das modernste und unruhigste Werk in der Playlist. “Play Me Back and Forth” spielt mit Schlagzeug, Gesängen und Klangeffekten, die teilweise repetitiv, aber doch unvorhersehbar kombiniert werden. Trotz ihrer noch jungen Karriere hat die Komponistin Brigitta Muntendorf, die unter anderem bei Rebecca Saunders studierte, bereits einige Preise und Kompositionsaufträge erhalten. Das Decoder Ensemble aus Hamburg ist ebenfalls spezialisiert auf Neue Musik und fällt auf durch seinen leichten und frischen Klang. Genau richtig für diese Veröffentlichung!

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Stefan Pillhofer ist gelernter Toningenieur und hat viel Zeit seines Lebens in Tonstudios verbracht. Er hat viel Hörerfahrung mit klassischer und Neuer Musik gesammelt und liebt es genau hinzuhören. In den letzten Jahren hat sich die Neue und zeitgenössische Musik zu einem seiner Schwerpunkte entwickelt und er ist stets auf der Suche nach neuen Komponist*innen und Werken. Stefan betreibt das Online-Magazin Orchestergraben, in dem er in gemischten Themen über klassische Musik schreibt. Darüberhinaus ist er auch als Konzertrezensent für Bachtrack tätig.
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