Sommerpause macht sich breit im Blog. Aber halt, die Playlist gibt es doch wieder. Und so hart war die Auswahl schon lange nicht mehr. Aber die Begrenzung auf fünf Title bleibt eisern bestehen, und dann muss man eben streichen. Ist eben so! Es gibt ja noch weitere Monate. Hier also das absolut Beste vom Besten der Neuen Musik für den Monat Juli!
Die Tracks
Das Siggi String Quartet hatte mich bereits begeistert, und auch die neue Veröffentlichung “Stara: The Music of Halldór Smárason” schafft es in die enge Auswahl. Die raumtiefen Kompositionen des Isländers haben hier ein eigenes Album bekommen, und beim Hören im Ganzen kann sich diese Musik am besten entfalten. Die vielen Klang- und Gefühlsdimensionen die Smárason eröffnet nehmen den Hörer mit auf eine manchmal auch seltsame Reise.
Da ist sie wieder einmal. Über Ingrid Stölzel habe ich hier nun schon öfter geschrieben, aber jede neu eingespielte Kompostion von ihr hat es bei mir naturgemäß schwer, nicht die harte Playlist-Auswahl zu überstehen. So klangvoll und bisweilen mystisch ist ihr ganz eigener Stil, dass er mich immer wieder aufs Neue gefangen nimmt. Mit “Uns Mundus” steuerte sie das Titelstück zum gleichnamigen Album bei, das von Eunmi Ko eingespielt und bei Innova Recordings veröffentlicht wurde. Verschiedene Komponist*innen haben dabei Werke zu Ehren des hundertjährigen Geburtstages des koreanischen Komponisten Isang Yun. Stölzels Klavierstück verzaubert mit traumhaft nachdenklicher Stimmung.
Die in der Neuen Musik sehr präsente Sopranistin Juliet Fraser betreibt nicht nur den interessanten eavesdropping Podcast, sie betreibt auch das hoffnungsvolle neue Klassiklabel “all that dust”, über das ich im Blog bereits zweimal berichtet habe. Wie sie da nun ein weiteres komplettes Album einsingen kann, das bei Huddersfield Contemporary Recordings erscheint ist mir ein Rätsel. Es liegt wohl daran, dass alle vier Stücke des Albums “Spilled Out from Tangles” extra für die Sängerin geschrieben wurden. Ich entschied mit für “A Through-Grown Earth” der Komponistin Lisa Illean, bei dem Frasier singt zu bereits vorher aufgenommener Harfe, Streichern und Zither.
Mit “Hrvatski glagoljaški rekvijem b. Poslidnica” kommt dann ein Stück aus dem relativ neuen Requiem “Hrvatski glagoljaški rekvijem” des kroatischen Komponisten Igor Kuljerić. Das gesamte Werk ist zwar monumental, meiner Meinung aber modern genug für diese Playlist, und eine tolle Abwechslung. Sakrale Inhalte gibt es hier ja eher selten, und das Requiem hat in der kroatischen Gesellschaft mittlerweile sehr hohen Status erreicht, so daß diese Aufnahme vom Chor des Bayerischen Rundfunks sowie dem Münchner Rundfunkorchester eingespielt wurde.
Als letztes ist mit “2 Pieces for Orchestra: No. 2, Announcement (Live)” ein Stück des chinesischen Komponisten Huang Ruo auf dem Programm. Eingespielt vom Shanghai Symphony Orchestra hat mich die kulturell gespreizte Klangvielfalt die sich zwischen traditionellen Anteilen und manchmal Filmmusik bewegt, im Verlauf dann aber auch wieder sehr symphonisch wirkt.