Ludwig van Beethoven – Violin Concerto in D Dur
Ich mag es sehr, Beethovens Violinkonzert! Aber es passt natürlich nicht in diesen Blog. Fordert es doch etwas mehr Energie beim Zuhören als etwa eine leichte Nummer von Mozart. Nun ist der Mythos von Beethovens „ernstem“ Stil vielfach widerlegt. Doch steckt noch in genügend seiner Werke viel Wahrheit bezüglich dieser Vorstellung. So auch beim Violinkonzert.
Also muss ich dem Entspannungshörer vom Genuß abraten. Natürlich nur mit einem Augenzwinkern. Mich begeistern hier vor allem die Melodien. Oftmals auch von Unterstimmen gespielt, haben sie Energie in sich. Und es geben sich überraschend viele dieser starken Melodien die Klinke in die Hand. Dann der zweite Satz. Ein tolles Beispiel dafür wie man Ruhe und Erhabenheit kombinieren kann. Das Orchester erreicht das sogar oft mit nur kleinen Mitteln in der Besetzung die hinter der Geige stehen. Die Melodien des dritten Satzes sind dann wieder weltberühmt und schon millionenfach besprochen. Es ist eine Freude ihnen zu begegnen.
Zu Recht wird die Aufnahme des Konzertes mit Patricia Kopatchinskaja gelobt. Sie hat den perfekten Ton dafür und scheint auch beim spielen richtig im Werk zu ruhen. Itzhak Perlman gefällt mir diesmal nicht so gut. Sonst hoch verehrt, spielt er alle die kleinen Stops und Verzierungen nicht mit genug Luft.
David Oistrakh oder Lisa Batiashvili spiel(t)en das Konzert solide hochklassig. Wie auch Maxim Vengerov, der mit dem London Symphony Orchestra spielt. Letztere legen damit eine bestechend schöne Aufnahme des Konzertes vor. Sie spielen es mit der notwendigen Breite und Schwere, so dass sich die dem Werk inne wohnende Kraft entfalten kann. Schon allein deshalb lohnt sich die Entscheidung für die Vengerov-Aufnahme.
Sofern sie es denn wagen wollen. Andernfalls habe ich das alles natürlich nicht geschrieben…