Einfach Klassik.

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Konzertbericht: Philharmoniker Hamburg, 5. Philharmonisches Konzert – Beethoven Violinkonzert

Eine große Chance war das für mich endlich das Violinkonzert von Beethoven live zu hören, und dann auch noch gespielt vom großen Pinchas Zukerman. Ich habe das Konzert ja schon hier im Blog besprochen. Die Atmosphäre in der Laeiszhalle in Hamburg ist einladend festlich und die Akustik ist klar und bildhaft. Da fühle ich mich sehr wohl beim Musikgenuss.  Die Balance zwischen Orchester und Solist ist hier leicht herzustellen. Vor allem mit einem Virtuosen wie Pinchas Zukerman. Diese Besetzung war wirklich eine Freude, liegt er doch mit seinem singenden Ton und gefühlsbetonten Phrasierungen ganz bei meinen Vorlieben. Ein bisschen erinnert er mich an David Oistrach. Auch Zukerman scheint Finger und Hände beim spielen kaum zu bewegen. Mühelos, arm an Aufwand lässt er die Musik aus dem Instrument entstehen, erwachsen. Die hohen, singenden Töne scheinen direkt aus den Fingern zu kommen. Souverän spielt Zukerman das Konzert und wirkt dabei entspannt und fröhlich, zurückhaltend. Die Philharmoniker spielen absolut solide mit. So wird der Hörspaß nicht getrübt. Ein Solist dieses Formats braucht Raum, das versteht sich. Große Orchester schaffen es aber der Darbietung dennoch ihren eigenen, persönlichen Anstrich zu verleihen. Hier könnten die Philharmoniker mit noch mehr Profil spielen. Einzig die Bläser schaffen es ihre relevanten Stellen mit Genuß auszuspielen. Sich in den Vordergrund zu bringen und zu sagen: Hier bin ich. Mit Bläserhumor. Ansonsten fehlt mir noch etwas die eigene Note, dieser Mangel ist insgesamt aber von geringer Bedeutung.
Als zweites gibt es Beethovens dritte Sinfonie „Eroica“ zu hören. Hier legt sich das Orchester schon mehr ins Zeug und schafft immer wieder schöne Momente. Wenn auch manchmal unfreiwillig. Beim kleinteiligen Beginn des dritten Satzes sind die Musiker plötzlich mit verliebter Akkuratesse am herumpuzzlen was ungewollt komisch wirkt. Das sind die Momente die den Konzertbesuch gänzlich unvergessen machen. Der Schluss der Sinfonie wird dann mit der notwendigen aber nicht übertriebenen Schwere gespielt, was zur vormittäglichen Tageszeit weitaus besser passt.

Insgesamt ist ein Besuch in der Laeiszhalle eine tolle Sache! Interpreten von Weltrang zusammen mit einem wohldosierenden Orchester, so wird der Harmonie und Erholung suchende Konzertbesucher zufrieden gestellt!

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Stefan Pillhofer ist gelernter Toningenieur und hat viel Zeit seines Lebens in Tonstudios verbracht. Er hat viel Hörerfahrung mit klassischer und Neuer Musik gesammelt und liebt es genau hinzuhören. In den letzten Jahren hat sich die Neue und zeitgenössische Musik zu einem seiner Schwerpunkte entwickelt und er ist stets auf der Suche nach neuen Komponist*innen und Werken. Stefan betreibt das Online-Magazin Orchestergraben, in dem er in gemischten Themen über klassische Musik schreibt. Darüberhinaus ist er auch als Konzertrezensent für Bachtrack tätig.
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