Schlag auf Schlag geht es Anfang dieses Jahres. Viele neue Releases kommen rein und wollen gesichtet werden, und es ist hart auszuwählen. Aber die Playlist soll auf fünf Titel beschränkt bleiben. Auffällig ist die lyrische Schönheit vieler Stücke, die ich diesmal ausgewählt habe. Könnte natürlich an mir liegen…
Die Tracks
Den Anfang macht ein Stück von Augusta Read Thomas, welches hier auf dem Album „Giantess“ von Jennie Oh Brown veröffentlicht wurde. Die Amerikanische Komponistin ist mit einer endlosen Werkauswahl und zahlreichen Lehraufträgen an bekannten Universitäten ein bekannter Name, nicht nur in den USA. „Plea for Peace“, hier in der Transkription für Flöte und Streicher hat mir gefallen wegen der wandelnden Verschiebungen fantastischer Akkorde, bei denen die Flöte immer wieder komplett in die Streicher einzutauchen scheint.
Der Komponist und klassische Gitarrist Benjamin Verdery hat sich zunächst als Instrumentalist betätigt und mit vielen bekannten Künstlern zusammengearbeitet wie Andy Summers, Bryce Dessner oder Hermann Prey. Also Komponist erstellt er neue Gitarrenmusik die auf interessante Weise changiert zwischen World Music und virtuoser Gitarrenmusik.
„Darkness… Pines…“ ist ein geheimnisvolles Stück für Solo-Klavier, mit dem die Kanadische Komponistin Anna Höstman auf ihrem unter anderem von Cheryl Duvall eingespielten Album „Harbour“ neben Werken für Streichquartett und Kammerensemble diese zwölf Minuten dauernde Entspannungserlebnis zeigt. Duvall spielt es mit viel Zurückhaltung und Weichheit im Anschlag, so dass Entschleunigung beim hören kaum vermeidbar ist.
An Ingrid Stölzels Musik komme ich einfach nicht vorbei. So oft tragen ihre Werke diese eigentümliche, scheinbar aus einer anderen Zeit stammende Schönheit in sich. In „The Voice of the Rain“ für Flöte, Cello und Percussion stellen Sarah Frisof, Hannah Collins und Michael Compitello diese Eigenschaften schön heraus, indem sie sich genau auf die ständig wechselnden Kooperationen zwischen den Instrumenten konzentrieren. Der hieraus entstehende Zauber liess mich einmal mehr bei dieser Musik innehalten.
„Heard in Havana“ ist das Debütalbum des Ensembles Third Sound, auf dem die Musik von zehn zeitgenössischen, amerikanischen Komponisten vertreten ist, die in Kuba beim Havana Contemporary Music Festival im Konzert gespielt wurden. „Wave: I. Quietly Urgent“ von Cindy Cox ist eine Abfolge von sich umspielenden Melodien, die gemeinsam verschiedene Dynamikszenarien durchwandern.