Einfach Klassik.

Einfach Klassik.

Melodien zum In-den-Sonnenuntergang-reiten

Max Bruch – Violinkonzert No. 1 in G moll.

Max Bruchs erstes Violinkonzert ist berühmt. Ich denke wegen der enthaltenen, eingängigen Melodien. Gerade im dritten Satz trägt der Komponist dick auf und macht Spaß. Interessanterweise war das Konzert Bruch sogar zu erfolgreich da es zeitlebens seine anderen Werke in den Schatten stellte die ständig damit verglichen wurden. Ich rate also nur Hörern die es genauer wissen wollen zum Genuß der beiden anderen Violinkonzerte.
Das erste Konzert bietet gerade im ersten und im dritten Satz viele einprägsame Passagen die umgebende Stellen zu attraktiven Verbindungen machen. Der zweite Satz bietet in klassischer Konzertweise Ruhe und Verlangsamung. Wie immer ist es am schönsten alle drei Sätze komplett zu hören.
Bei der Aufnahme fällt die Auswahl schwer. Oder leicht. Es gibt Unmengen davon. Dieses Konzert muss jeder Geiger der sich einen Namen machen will gespielt haben. Solisten mit sehr ausdrucksstarken Phrasierungen gefallen mir dafür am besten. Maxim Vengerov höre ich mit dem Konzert immer wieder gern. Aber auch Itzhak Perlman passt gut dazu. Und auch wenn große Geiger derzeit mein Steckenpferd sind stoße ich immer wieder auf Solisten die ich noch nicht kannte. So finde ich das Spiel von Ida Haendel nachdem ich sie fand mit dem Konzert hervorragend, wenn auch unorthodox an manchen Stellen. Beim Orchester zeigt sich hier meine immer größer wachsende Neigung zum Gewandhausorchester. Nur des Klanges wegen. Die Aufnahme unter Kurt Masur ist für mich ein Standard. Auch Orchester aus den USA (zum Beispiel das aus Philadelphia) spielen die für mich in diesem Konzert so wichtige Breite und Weichheit sehr schön. Und dann hat mich da noch unerwarteter Weise das NDR Sinfonieorchester mit einer überraschend klaren Aufnahme begeistert.

Hier ein Beispiellink zu iTunes zum Vorhören und Erwerb der Musik. Man kann klassische Musik auch gut auf Spotify hören.

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Stefan Pillhofer ist gelernter Toningenieur und hat viel Zeit seines Lebens in Tonstudios verbracht. Er hat viel Hörerfahrung mit klassischer und Neuer Musik gesammelt und liebt es genau hinzuhören. In den letzten Jahren hat sich die Neue und zeitgenössische Musik zu einem seiner Schwerpunkte entwickelt und er ist stets auf der Suche nach neuen Komponist*innen und Werken. Stefan betreibt das Online-Magazin Orchestergraben, in dem er in gemischten Themen über klassische Musik schreibt. Darüberhinaus ist er auch als Konzertrezensent für Bachtrack tätig.
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