Einfach Klassik.

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Musik fürs Klima – Das erste Grüne Blasorchester „Wind for Future“


Das eigene Zuhause: die meisten von uns lieben es. Umso verstörender und entsetzlicher sind die Bilder von weg gespülten Häusern durch Wassermassen im Westen Deutschlands dieser Tage. Und so gibt es wohl nur sehr wenige Menschen, die an dieser Stelle nicht in der Lage sind, Empathie zu empfinden und Mitgefühl mit jenen zu haben, die auf einen Schlag alles verloren haben.

Ein Grünes Blasorchester

Ausgerechnet aus einer Gegend, die mitten im Katastrophengebiet liegt, kam sie, die Idee, mit Musik all jene zu unterstützen, die den Klimawandel bremsen wollen und eine bewusstere Lebensart fordern: Düren am Nordrand der Eifel. Dort trafen sich Organisator Stefan Knodel und ein Mitglied der Dürener Brass Band und keine Sekunde später war es passiert: Es sollte ein Grünes Blasorchester geben.

Blasorchester werden ja gemeinhin mit Schützenfesten und Spielmannszügen in Verbindung gebracht. Diesen Kontrast zu „Wind for Future“ findet Stefan Knodel gerade gut: „Meist wird bei Blasorchestern ja eher hinter grünen Röcken her gerannt als hinter grünen Ideen.“ Er will mehr. Angelehnt an die Bewegung „Fridays for Future“ soll das Orchester mit punktuellen Flashmobs die Politik der Grünen unterstützen. „Wir wollen den Menschen – im wahrsten Sinne des Wortes – Wind ins Gesicht pusten und auf die Notwendigkeit der Veränderungen hinweisen“, sagt Stefan Knodel. Bis zur Bundestagswahl und danach weiter. 

Stefan Knodel und Christoph Moschberger
Stefan Knodel und Christoph Moschberger


Doch was wird da eigentlich gepustet? „Entsprechend der Idee haben wir das Repertoire ausgesucht: ‚Imagine‘ von John Lennon, ‚Westerland‘, ‚Mein kleiner grüner Kaktus‘, ‚Ode an die Freude’ und so weiter“, erzählt Stefan Knodel.

Wind for Future – die Organisatoren

Gewinnen konnte das Organisatoren-Team, das er mit Markus Wirtz bildet, den erfahrenen und bekannten Dirigenten Martin Schädlich als Leiter. Und der Projektbeginn,ein Zoom-Meeting, schlug ein: In kürzester Zeit waren 28 Musiker*innen zusammen, sechs davon aus der Dürener Brass Band, alle anderen, „weil sie sich eigentlich schon immer für die Grünen engagieren wollten und mit der Musik endlich eine Gelegenheit gefunden haben“, so Knodel. Dabei bestehe das Ensemble zur Hälfte aus Profis und zur anderen Hälfte aus sehr guten Amateuren. 

Politisch engagierte Musikensembles gibt es, aber laut Recherche von Stefan Knodel ist bisher kein Grünes Blasorchester dabei. Wer meint, Musik stünde ohnehin für humane und nachhaltige Werte, hat sich jedoch gründlich getäuscht: Schon so manche Diskussion drehte sich um den CO2-Abdruck häufig reisender Orchester. Das Helsingborger Symphonieorchester sei das erste klimaneutrale Orchester überhaupt, hieß es in einer Sendung des Deutschlandfunk Kultur. Seinem CO2-Abdruck vermindern und für Nachhaltigkeit kämpfen will auch das Orchester des Wandels, das aus der Stiftung NaturTon entstanden ist. Diese finanziert Klima-Projekte, hat aber auch ein Klangkunst-Projekt auf die Beine gestellt, ein Klangfernrohr. 

„Wind for Future“ ist mit seinen punktuellen Flashmobs noch niedrigschwelliger unterwegs. Das Ensemble will Laune machen, sich mit Veränderungen direkt hier in Deutschland auseinander zu setzen. Dazu kann es im übrigen noch Klarinetten, Hörner und Schlagwerk gebrauchen. Wem das wiederum Laune macht, mitzumachen, die oder der kann sich per Email melden. Man bekommt zügig die Noten und ist zum Probentag eingeladen. Dann folgt der erste Auftritt am 4. September 2021, weitere sind geplant.

Icon Autor lg
Katja Zakotnik fand durch eine zufällige Begegnung zum Cello, welches sie sofort ins Herz schloss. Nur fünfeinhalb Jahre, nachdem sie in Maribor (Slowenien) zur Welt gekommen war, legte sie schriftlich fest, dass sie Cellistin werden will. Schon bald gewann sie ihren ersten Wettbewerbspreis, viele weitere, auch internationale Preise sollten folgen. Sie absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Aus Sehnsucht nach südlichem Flair bewarb sie sich gleichzeitig an der Akademie Walter Stauffer Cremona bei Mailand. Dort aufgenommen, durfte sie von 2003 bis 2005 monatliche Meisterklassen bei Prof. Rocco Filippini besuchen. Aufbauend auf ihr Diplom in Hannover in 2005 mit der Höchstnote, folgte sie der Einladung des berühmten Cellisten Bernard Greenhouse (Beaux Arts Trio) an die US-amerikanische Ostküste, wo sie insgesamt sechs Monate studierte. Neben der Intensität in ihrem Spiel zeichnet diese Künstlerin innovatives und modernes Denken aus. Sie bildete sich zur Konzertpädagogin weiter und studierte nebenberuflich Kulturmanagement und Kulturmarketing. Ihr Markenzeichen sind neue Konzertformate sowie moderierte Themenkonzerte. Der WDR nannte sie „Konzertformat-Erfinderin“. Die Begeisterung, die Katja Zakotnik in den Zuhörern entfachen kann, lässt ihre Konzerte ausnahmslos zu eindrucksvollen Momenten werden. Website: www.cellistin.de
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