Unter dem Motto „Die ganze Welt ist himmelblau“ veranstaltete die Philharmonie Essen am Abend des 06.02.2021 einen abwechslungsreichen Operettenabend mit einigen der größten Hits aus der Welt der sogenannten „leichten Muse“. Zu hören und sehen waren u.a. Lehárs „Freunde, das Leben ist lebenswert“ oder Robert Stolz „Die ganze Welt ist himmelblau“, sowie „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“ aus dem „Weißen Rössl“. Auch Hans Mays „Ein Lied geht um die Welt“ durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen. Selbst der unvergessene Fritz Wunderlich liebte dieses Stück und hatte es beständig in seinem Repertoire. Die Philharmonie übertrug diesen bunten Strauß an Liedern und Arien per Livestream.
Zwei wunderbare Stimmen gaben sich in bester Singlaune die Ehre. Auf der einen Seite Natalie Karl, eine Sopranistin mit breitem Repertoire im lyrischen Fach (u.a. als „Blondchen“ in Mozarts „Entführung aus dem Serail“ an der Staatsoper Dresden) und auf der anderen der Tenor Mirko Roschkowski, der bereits Engagements an der Staatsoper Berlin vorweisen kann, und 2018/2019 ein bemerkenswertes Debüt als Lohengrin an der Oper Bonn absolvierte. Beide Künstler ließen trotz leerer Ränge den Funken überspringen und sorgten mit ihren charmanten Auftritten für ein mitreißendes Operetten-Erlebnis.
Das 1996 gegründete Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen begleitete den musikalischen Abend. Dieses Ensemble vereint über 100 Mitglieder aus 22 verschiedenen Nationen. Sie alle verbindet die Liebe zur klassischen Musik. Und genau diese Verbundenheit war an diesem Abend auch deutlich zu hören.
Am Dirigentenpult stand Ernst Theis, der auch gleichzeitig als Moderator durch das Programm führte. Sein Schlusssatz, dass die Operetten-Arie „Lippen schweigen“ aus Franz Lehár ́s „lustiger Witwe“ in Zeiten der Corona-Pandemie eine ganz neue Bedeutung erhält, kann nur unterstrichen werden. Gerade die Klassik-Branche ist bedingt durch Auftrittsverbote ganz besonders von Existenzängsten bedroht.
https://www.youtube.com/watch?v=jYe5GwvJZn8
Die Video-Aufzeichnung der Veranstaltung ist kostenlos für vier Wochen auf dem YouTube-Kanal der Philharmonie Essen zu sehen. Die Philharmonie bittet lediglich um eine Spende zugunsten des Nothilfe-Fonds der Deutschen OrchesterStiftung, mit dem in Not geratene freischaffende Musikerinnen und Musiker unterstützt werden, die aufgrund der Pandemie ihren Beruf momentan nicht ausüben können.
Titelfoto: Neue Philharmonie Westfalen, Foto von Pedro Malinowski