Das Usedomer Musikfestival begleitet uns nun schon seit langem, Jahr für Jahr, Ausgabe für Ausgabe. Die besondere Mischung aus seiner Geschichte, seinem Konzept und seinen Spielorten machen die Veranstaltung im Gegensatz zu vielen anderen jedoch einzigartig. Jeden Herbst präsentiert das Festival drei Wochen lang Musiker*innen und Musik des Ostseeraums auf der Insel Usedom. Genutzt wird dafür eine Sammlung wunderbarer Konzertorte, bestehend aus Kirchen, Ateliers, Sälen und dem Kraftwerk in Peenemünde. Die Evangelische Kirche im Seebad Ahlbeck und der Kaiserbädersaal im Hotel Kaiserhof in Heringsdorf sind nur zwei reizvolle Beispiele.
Weiterhin gibt es jedes Jahr auch einen Länderschwerpunkt, der diesmal auf Estland liegen wird, der Heimat des eng mit dem Festival verbundenen Dirigenten Kristjan Järvi, der in Kooperation im Jahr 2008 das Baltic Sea Philharmonic gründete. Ein Orchester, in dem junge Musiker*innen aus allen zehn Ostseeanrainerstaaten versammelt sind. Naturgemäß wird das Orchester auch in der diesjährigen Ausgabe, die vom 17.09. bis zum 08.10. stattfinden wird, dabei sein. Mit dem NDR Elbphilharmonieorchester, das von Juraj Valčuha geleitet werden wird, kommt ein anderer namhafter Gast auf die Ostseeinsel, hauptsächlich jedoch, um jungen estischen Musiker*innen eine Bühne zu geben. Dieser generelle Auftrag des Festivals wird umgesetzt mit einem breiten Angebot an Volksliedern, Jazz und Barock Musik aus Estland.
Besondere Programmhighlights sind neben dem Eröffnungskonzert des Baltic Sea Philharmonic, und dem Abschlusskonzert mit dem NDR Elbphilharmonieorchester (beide in Peenemünde), die Eröffnung des Ostsee-Musikforums, ein Estnisches Sängerfest, das Preisträgerkonzert der Young Concert Artists New York mit Zhu Wang, und ein Beethoven Salon. Neben Vorträgen und Rundfahrten gibt es aber auch viele kleinere, sehr kreative Konzerte, wie Akkordeonspiel am Strand, ein Querflötenkonzert oder die Cool Usedom Symphony mit dem Kammerorchester “Unter den Linden”, bestehend aus Schüler*innen Usedomer Schulen. Und dabei erkennt man einen weiteren Schwerpunkt des Usedomer Musikfestivals, denn beim Thema Musikförderung müssen auch die jedes Jahr stattfindenden Meisterkurse des litauischen Cellisten David Geringas Erwähnung finden.
Nicht zuletzt ist da noch die beeindruckende Liste an Ensembles und Interpret*innen, wie unter anderem Ivari Ilja, Thomas Albertus Irnberger, Pavel Kašpar, Ensemble Triskele, Goldberg Baroque Ensemble und Signum Streichquartett, die von einem Besuch überzeugen sollte, neben dem völkerverbindenden Charakter und dem Engagement für lokale Bezüge zur Insel Usedom.
Dieses vielfältige Paket an Angeboten und Möglichkeiten macht das Usedomer Musikfestival allemal einen Konzertausflug wert.
Das volle Programm findet sich hier.
Titelfoto © Geert Maciejewski