Frédéric Chopin – Nocturnes
Die Nocturnes von Chopin sind Klavierstücke die nicht einfach zu spielen, aber angenehm zu hören sind. Mit einer dominanten Melodie und einer Begleitung sind sie übersichtlich aufgebaut. Im Kleinen aber passieren die dem Gehirn Nahrung gebenden Stimminteraktionen zwischen Begleitung und Melodie, manchmal sogar innerhalb der Melodie. Leicht melancholisch stimmen die Stücke zwar, werden aber nicht wirklich traurig oder theatralisch. Sie bleiben persönlich, vielleicht weil sie Liedern nachempfunden wurden. Insgesamt gibt es 21 Nocturnes von Chopin. Schön zu hörende Beispiele für mich sind No. 2, No. 18 und die berühmte No. 20 in Cis moll.
Es gibt mal wieder sehr viele Aufnahmen, es handelt sich ja auch hier um Standardwerk. Interessanterweise gefallen mir viele Interpretationen nicht so sehr und der Kreis der Pianisten die ich bevorzuge ist nicht allzu groß. Meine Favoritin is Maria João Pires. Sie hat zwar nicht den weichsten Stil, bringt aber viel Sehnsucht in die gespielten Lautstärken wodurch zum einen starker Ausdruck entsteht, die Ausführung aber auch rund wirkt. Claudio Arrau hat sicherlich die grundsätzlichste Ausführung auf seiner Seite da er viel Weichheit überbringen will, was dem Grundcharakter der Nocturnes gut gefällt. Nelson Freire interpretiert ungewöhnlich aber sehr interessant und auch für das erste Hören sehr passend. Weitere schöne Ausführungen gibt es von Daniel Pollack und Wibi Soerjadi.