Bei kleiner Flamme ausgiebig köcheln lassen. So wurde diese Playlist-Ausgabe gebraut. Zunächst genoss ich den Luxus, eine etwas größere Zahl Stücke länger zu beobachten, um dann aber irgendwann doch die finale Auswahl zu treffen. Wie schon öfter, habe ich mich hier für Vielfalt entschieden. Aber hört und lest selbst.
Die Tracks
Charmaine Lee lebt und singt in New York City. Die Vokalartistin macht Geräuschkunst, und tut dies meist in Improvisationsform. Das hier vorliegende Stück “Spinals”, eine Komposition von ihr selbst, lässt die Grenzen zwischen dem Streichquartett – dem Spektral Quartet – und ihrer Stimme so meisterhaft verschwimmen, dass man kleine Hörabenteuer erlebt. Insgesamt ist das Album von Brahms bis Cheung sehr vielseitig programmiert.
Die Flötistin Sarah Frisof spielt auf ihrer neuen CD “Beauty Crying Forth: Flute Music by Women Across Time” Musik von Komponistinnen. Im Stück “Alma” von Tania Leon zeigt die Musikerin ihre große Erfahrung mit Neuer Musik, und phrasiert abwechslungsreich und sehr beweglich.
Zusammen mit dem Nuntempe Ensamble spielt der Gitarrist und Komponist Tomás Gueglio seine Musik auf dem Album „Duermevela“. ‘Canción en Duermevela’ ist ein Stück für Gitarrenquartett, das zeigt, auf welche Weise sich in seinen Werken sehr Harmonisches mit stark geräuschhaften Anteilen mischt.
Keine Playlist ohne Chormusik! Auch diesmal hat sich da natürlich wieder etwas reingemogelt. Die Musik von Richard Pantcheff war mir bisher unbekannt. Als Experte für Chor- und Vokalmusik hat er einen eigenen, erkennbaren Stil entwickelt. In “Evening Canticles, Op. 37 „Aedes Christi”, gesungen von der London Choral Sinfonia, werden die sphärischen Harmonien, die Pantcheff gern verwendet gut hörbar.
Neben einer beeindruckenden Karriere als Dirigent ist Fabrice Bollon auch als Komponist tätig. Seine Orchesterwerke sind nun auf einer CD zusammengefasst, die den interessanten Stilmix in seinen Kompositionen gut darstellt. “Your Voice Out of the Lamb” spielt das Odense Symphony Orchestra unter Christoph Poppen.