In eigener Sache
Im Jahr 2023 feiert das Online-Magazin Orchestergraben 10-jähriges Jubiläum! Wie bitte?! Ich mache das seit zehn Jahren? Keine Angst, ich werde Euch jetzt nicht durch eine Chronologie der Blog-Plattformen führen, auf denen Orchestergraben bereits lief, oder prahlen mit dem Preisausschreiben das ich beim WordPress-Umstieg durchgeführt habe, oder mit dem neuen Design, das ich mir vor eineinhalb Jahren geleistet habe.
Orchestergraben ist immer noch ein Hobby in das ich viel Leidenschaft stecke. Nicht weil ich die “Kulturlandschaft” mitgestalten will, nicht weil ich freie redaktionelle Inhalte anbieten will (was wir wirklich tun). Sondern weil ich ein Klassik-Nerd bin, der bei der Hausarbeit eine neue Platte hört, und dann irgendwann darüber schreiben muss. Ich habe kein Leeres-Blatt-Syndrom, wenn ich eine Veröffentlichung lange genug gehört habe, dann habe ich schon Textblöcke im Kopf, und die Wörter purzeln beim schreiben nur so heraus.
Dieser Enthusiasmus wäre niemals möglich gewesen ohne die breite musikalische Prägung, die ich durch meine Eltern erhalten habe. Sie haben mir während meines bisherigen Lebens tägliches Musizieren vorgelebt, und haben mir ordentlich Hörerfahrung gegeben, nicht zuletzt in der Klassik. Und heute noch habe ich das Glück mit meinem Vater über die CDs unserer Artikel fachsimpeln zu dürfen. Danke dafür!
Ein alter Mann im 1000-Seelen-Dörfchen in Nordbayern, wo ich meine Jugend verbrachte, hat einen für mich beeindruckenden Satz geprägt. Als Kind besuchte ich ihn ab und zu ausserhalb des Dorfes in seinem kleinen Gärtchen, in dem er schalten und walten konnte wie er mochte. Dort taumelten wir durchs Gras und verrichteten schwere körperliche Arbeit, und eines Tages grinste er mich breit an und sagte: “Auf meiner Ranch, da bin ich König!”
Jahrzehnte später ist nun der Orchestergraben meine Ranch, hier kann Ich schalten und walten, und diese Freiheit war mir in den zehn Jahren immer sehr wichtig. Ich habe es sehr genossen Themen frei aussuchen zu können, nicht auf Klickzahlen achten zu müssen, und neue Artikelformate ausprobieren zu können, von denen einige auch munter scheiterten. Versuche wagen.
Es macht mich sprachlos, dass dabei nun schon seit einiger Zeit auch andere mitmachen wollen, unsere Autor*innen! Als Kai Germann mich vor ca. drei Jahren kontaktierte mit der Anfrage, Artikel im Orchestergraben zu veröffentlichen, war ich schon baff. Hätte mir damals jemand gesagt, dass wir heute zu siebt schreiben, ich hätte wohl laut gelacht. Ihr Autor*innen seid mit euren unterschiedlichen Charakteren und eurer Expertise und Fachkompetenz von unschätzbarem Wert für Orchestergraben! Kai Germann, Stefan Pieper, Isabella Steppan, Katja Zakotnik, Alexandra Richter und Irene Kurka, Euch tausend Dank!
Unendlich viel Dank gilt auch meiner wunderbaren Verlobten, die nicht nur vor drei Jahren die ganz große Lampe in meinem Leben angeknipst hat, sie erhellt mit ihrer Begleitung auch meine Konzertbesuche, und sie hört geduldig zu, wenn ich endlos von einem Orchester schwärme, oder mich darüber aufrege.
Dass ich mittlerweile einen eigenen Grafiker habe klingt so wunderbar borniert, ich liebe es, und erwähne es sehr gerne in Gesprächen. Vielen Dank für die Möglichkeit, und für Deine großartige Arbeit, Bertram Sturm.
Neben allen die mich und uns unterstützt haben und unterstützen gilt mein größter Dank aber natürlich Euch, unseren treuen Leser*innen. Für Euch machen wir das ganze nunmal auch. Wenn Ihr uns gratulieren mögt, dann schreibt uns gerne, liket oder kommentiert. Wir freuen uns immer über Feedback.
10 Jahre Orchestergraben wird das ganze Jahr über gefeiert, mit besonderen Artikeln, immer einer pro Monat. Den Anfang macht der spannende junge Sänger Äneas Humm, den ich interviewen durfte.
Nun nochmal Vielen Dank, und auf die nächsten zehn Jahre!