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Einfach Klassik.

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Die 5 besten Neue Musik-Alben 2020 – mit Stefan Pillhofer

Letzte Woche haben wir den Anfang mit unseren Bestenlisten gemacht, mit den 5 besten Klassik-Alben 2020 – mit Kai Germann. Heute bin ich an der Reihe und bei mir geht es in den 5 besten Neue Musik-Alben 2020 um jüngere Kompositionen und Werke. Auch hier ist die Flut an Neuerscheinungen groß, und die Auswahl fiel natürlich nicht leicht. Damit kann man sich aufhalten und vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Aber ich habe es geschafft, und hier kommen nun meine 5 besten Neue Musik-Alben 2020!


1. Anne Haasch – Werke für Gitarre

Anne Haasch

 


Sicherlich ein Überraschungssieg. Ein Album mit Solo-Gitarre auf Platz 1 hatte ich auch nicht erwartet. Aber so vieles spricht klar dafür. Hier gewinnt nicht Effekthascherei, Marketing oder die Aufzählung bekannter Namen. Anne Haasch hat diese Aufnahme mit kleinem Budget selbst produziert und konzipiert. Es ist das Gesamte, die Werkauswahl, das Konzept darum, und nicht zuletzt Haaschs unaufgeregtes, fast im Verborgenen höchst virtuoses Spiel, mit dem sie einerseits Interessierten unglaublich viel Hörtiefe anbietet, andererseits aber auch gut entspannend hörbar ist. Mit Stücken von José, Milhaud, Poulenc, Gerhard und Takemitsu ist „Werke für Gitarre“ eines meiner Top-Alben, die in Reviewzwischenräumen den Raum erfüllen. Danke dafür!


2. Zöllner-Roche Duo – Mechanics of Breath

 


Die Beiden muss man gesehen haben! Sprachs, und gab sofort zu, bisher tatsächlich nur Eva Zöllner live gesehen zu haben. Aber wie auch, in diesen Zeiten, in denen man das Konzerterlebnistagebuch kaum auffüllen kann. Und das traf auch das Duo hart, sind die beiden Musikerinnen normalerweise doch mehrmals im Jahr in der ganzen Welt auf Tourneen unterwegs. Aus der Not eine Tugend machend, brachten Zöllner und Roche dieses Album sehr kurzfristig und spontan an den Start, als eine gerade begonnene Tour aufgrund der Krise abgebrochen werden musste, und sie das Programm mit Werken von Perini, Järnegard, Beja, Manabe, del Nero und Sersam wenigstens in einer Aufnahme festhalten wollten. Und daraus wurde ein äusserst rundes Gesamtwerk.


3. Reena Esmail – breathe

Reena Esmail - breathe

 


Die noch ganz frische Veröffentlichung kommt dennoch in die Bestenliste. Jeder weiß, dass ich in der Neuen Musik derzeit nicht an der Komponistin Reena Esmail vorbeihören kann, und da sie mit diesem Album die Erwartungen wieder so umfassend erfüllt, freue ich mich, es hier zu haben. Diese Auswahl ihrer Kammermusik wird unter anderem besetzt mit einem ihrer meistgespielten Stücke, „Jhula Jhule“. Mehr interessante Informationen dazu gibt es im Review…


4. Ilari Kaila – The Bells Bow Down

besten Neue Musik-Alben 2020

 


Eigentlich bemerkenswert, dass ich dieses Album im Blog nicht reviewt habe.  Immerhin war es Teil der Neue Neue Musik Playlist, hat sich aber während des Jahres in meinem Player festgesetzt, und ich kam immer wieder dahin zurück. Einfach weil ich die Musik so schön finde, und sie immer wieder erleben möchte. Das Aizuri Quartet spielt ausgewählte Kammermusik des Komponisten Ilari Kaila, und es lohnt sie, diese wunderbaren Harmonien und Melodien einmal selbst zu hören.

 


5. Augusta Read Thomas – The Auditions

besten Neue Musik-Alben 2020


Auch dieses Album war nur in der Neue Neue Musik Playlist vertreten, hat sich aber mit dem Zauber seiner Musik ebenfalls bei mir festgesetzt. The Auditions ist Musik für ein Ballett, an dem die Komponistin zusammen mit dem Choreographen Troy Schumacher gearbeitet hat. Die oft fast operettenhafte Bildsprache lässt einem schon beim Hören den Tanz vor Augen erscheinen. Große Fantasieräume sind hier möglich.

 

Icon Autor lg
Stefan Pillhofer ist gelernter Toningenieur und hat viel Zeit seines Lebens in Tonstudios verbracht. Er hat viel Hörerfahrung mit klassischer und Neuer Musik gesammelt und liebt es genau hinzuhören. In den letzten Jahren hat sich die Neue und zeitgenössische Musik zu einem seiner Schwerpunkte entwickelt und er ist stets auf der Suche nach neuen Komponist*innen und Werken. Stefan betreibt das Online-Magazin Orchestergraben, in dem er in gemischten Themen über klassische Musik schreibt. Darüberhinaus ist er auch als Konzertrezensent für Bachtrack tätig.
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