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Einfach Klassik.

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Interview mit der südafrikanischen Mezzosopranistin Megan Kahts

Megan Kahts hatte in ihrer südafrikanischen Heimat bereits eine steile Teenager-Karriere hingelegt. Auf der Suche nach sich selbst und der Wahrheit verschlug es sie nach Wien, wo sie sich ein vielseitiges künstlerisches Portfolio erarbeitet hat und die Zusammmenarbeit mit der Neuen Oper Wien einen wichtigen Meilenstein für sie markiert. In Fabián Panisellos Musikdrama Judith von Shimoda singt Megan Kaths (unter anderem) die Rolle der Ofuku. Das Stück ist ein Auftragswerk der Bregenzer Festspiele und der Neuen Oper Wien. Ab dem 2. November gibt es weitere Aufführungen im Wiener Theater Akzent. Am Nachmittag nach der Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen stand Megan Kaths im Freiluftcafe direkt bei der Seebühne Rede und Antwort.

Was begeistert Sie an Fabian Panisellos Oper Judith von Shimoda?

Es gibt viele Schichten in der Musik Fabian Panisellos. Er schreibt manchmal sehr ästhetische Stellen mit schönen Melodien. Zwischendurch kommt wieder ein scharfes Gitarrenriff dort rein, um die Härte und Grausamkeit im Leben der Hauptperson zu zeigen. Das berührt tief, aber es ist auch eine Musik, an die man sich gewöhnen muss.

Ein Brechtsches Theaterstück folgt ja auch ganz anderen Prinzipien als ein normales Drama wie z.B. Madame Butterfly auf der Seebühne…

Ja, es ist belehrender, aber auch sehr realistisch und das spricht mich an.

Beschreiben Sie Ihre Rolle in diesem Stück

Es gibt 11 Szenen und 11 Intermezzi und ein Prelude. Ich bin die beste Freundin der Hauptperson. Aber ich gehöre auch zu den vier Personen, welche in den Intermezzi die Handlung kommentieren. 

Sie haben also eine ganz andere Aufgabe als etwa in einer romantischen Oper oder in einer Barockoper?

Ja, es ist ganz anders. Für mich war es völlig neu, vor allem weil es auch viel Sprechgesang gibt. So etwas habe ich in dem Ausmaß bislang noch nie gemacht.

Erzählen Sie mir über Ihre Herkunft

Ich habe Vorfahren aus Norddeutschland. In Lübeck zum Beispiel gibt es Leute mit dem Namen Kahts. Ich selbst bin in Südafrika aufgewachsen und habe dann in Wien studiert. Ich habe in Südafrika schon als Kind eine Art Karriere gemacht. Meine Musiklehrerin in der Schule hatte schon meine Begabung erkannt. Später habe ich eine Mozart-Arie in einem Konzertsaal gesungen. Zufällig war auch ein Agent von einer Plattenfirma zugegen, der hat meinen Vater angesprochen. So habe ich mit 12 Jahren meine erste CD aufgenommen. Dann passierte sehr viel mit Tourneen und Fernsehauftritten und Konzerten vor Orchestern. Ich habe recht schnell ein Gefühl entwickelt, dass ich mich auf der Bühne sehr frei fühle.

Was hat das alles mit Ihnen gemacht? 

Ich wurde sehr unterstützt und geliebt und geschätzt und beschützt. Ich fühlte mich sehr gut dabei. Es war sehr schön, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin von meinem Wesen her ja eigentlich etwas introvertiert, obwohl ich gerne auf der Bühne stehe. 

Megan Kahts, Foto © Damian Posse
Megan Kahts, Foto © Damian Posse

Wie ist es heute?

Der Berufsalltag bedingt, dass man viel alleine ist zum üben. Das Solistendasein ist eine persönliche Reise, weil es sehr individuell ist. Zum Glück habe ich immer das Üben geliebt. Zu Anfang war ich sehr schüchtern auf der Bühne, aber dann habe ich loslassen können.

Gab es ein Schlüsselerlebnis für das Loslassen? 

Ja, da gab es etwas: Mir wurde als Kind gesagt, ich darf nicht einfach nur da stehen und singen, sondern könnte mich doch auch bewegen dabei, um eine dynamische Performance zu erzielen. Also habe ich mich zum ersten Mal getraut, einfach mal meine Hand zu erheben und dann war das Eis gebrochen. Ich habe gemerkt, oh, das geht doch und das befreite etwas in mir. Von dem Moment an konnte ich mich plötzlich ausdrücken und habe gespürt, was für Energie zurückkommt.Und ich empfand es von da als etwas ganz besonderes, dass so viele Menschen einfach nur auf dich schauen. 

Haben Sie heute noch Lampenfieber? 

Ehrlich gesagt nicht mehr so viel. Denn es bleibt kaum Freiraum für solche Emotionen, weil ich mich ja auf die Musik fokussiere und dadurch ganz bei mir bleibe. In der Klassik geht es teilweise um Perfektion. So wie eine perfekte Choreographie im Ballett. Die Stimme ist dabei ein Instrument, was man erst mal erlernen muss. Eigentlich ist der ganze Körper mein Instrument. Ich muss ganz fokussiert bleiben. 

Wie haben Sie die Uraufführung von Judith von Shimoda erlebt?

Ich liebe diese Bühne. Das Bühnenbild ist sehr schön, alles ist sehr ästhetisch und berührend. Der Bühnenboden ist sehr elastisch. Das fühlt sich gut an, weil wir uns viel bewegen müssen und vor allem, weil ich gerne ganz hohe Absätze trage. Ich trage sie gerne, weil dadurch mein Beckenboden angehoben ist. Das kommt dem Singen entgegen. Natürlich hängt es immer davon ab, was die Kostümbildnerin wünscht, aber für diese Rolle hier war das genau passend. Und es gibt einen großen Spiegel. Auch diese Transparenz ist ein tolles Gefühl.

Wie gefällt Ihnen die Zusammenarbeit mit der Neuen Oper Wien? 

Es bedeutet mir sehr viel, hier jetzt mit der Neuen Oper Wien zu sein, weil ich vor acht Jahren von dort mein erstes Opern-Engagement bekommen habe. „Die Nase“ von Schostakowitsch war eine fantastische Produktion, mit der wir auch auf Tournee nach Italien und Ungarn gegangen sind. Dieses frühe Werk ist noch nicht ganz so avantgardistisch wie Schostakowitschs spätere Werke, aber gesanglich ist das ganze schon ein Halsbrecher. Ich habe mich einfach reingeworfen und mich in die Sache verliebt. Und in die Neue Oper Wien ebenso. 

Wie geht es Ihnen nach der Uraufführung und wie haben Sie die Erarbeitung erlebt? 

Ich war genau wie alle anderen, sehr erleichtert, dass wir den Prozess überlebt haben. Der Komponist war ja ständig an allen Dingen beteiligt und mit im Gespräch drin. Dieses Stück ist sein Baby. Bei einer Uraufführung ist schon eine hohe Verantwortlichkeit mit im Spiel. Die Arbeit wird weitergehen. Der Komponist sagte mir, dass er noch einige Strukturen ändern möchte und wir haben ja bald vier weitere Aufführungen in Wien. Ich sehe schon kommen, das wird auf viele weitere Proben hinauslaufen. Jetzt bin ich erstmal neugierig, wie Panisellos Vertonung des Stückes von Brecht ankommt. Panisellos Musik hat sehr viel Temperament und exrovertierte Farben. Das Theaterstück wirkt im Gegensatz dazu sehr destilliert. 

Die Schauspieler werden in Brechts Stücken ja oft sehr statisch geführt, eben weil der Text im Vordergrund steht.

Wir bleiben dieser Struktur sehr treu. 

Was bedeuten Ihnen die Bregenzer Festspiele?

Es ist ein sehr renommiertes Festival. Es ist für mich auch geografisch attraktiv, weil ich aktuell viel zwischen Zürich und Wien hin und her pendele. Der Bregenzer Dialekt klingt schon etwas schweizerisch für mich. Ich werde mir natürlich auch die „Madame Butterfly“-Aufführung ansehen. 

Möchten Sie auch gerne mal zur Hauptperson auf der Seebühne werden?

In das dramatische Fach passe ich noch nicht wirklich hinein – das ist noch ein Projekt für die Zukunft. 

Sie kalkulieren also schon sehr bewusst, was jetzt aktuell in Ihre Entwicklung hinein passt? 

Auf jeden Fall. Ich spüre sehr stark mit der Stimme, was gerade passt. Meine Stimme ist ein sehr sensibles Wesen. Es kommt darauf an, sich auf eine langfristige, behutsame und nachhaltige Entwicklung einzulassen. Es sind ja Muskeln und die muss man schonen und pflegen. Und deswegen möchte ich jetzt erst mal im leichteren Fach so lange wie möglich bleiben. Aber ich muss halt wählerisch sein. Man hat mich bereits gefragt, ob ich die Carmen singen möchte. Ich fühle mich natürlich geehrt, weil das wirklich eine Traumrolle ist. Aber ich glaube, jetzt wäre das keine gute Entscheidung. Denn das liefe auf sehr großes Format hinaus, auf einer Riesenbühne mit einem großen Orchester und mit kraftvollen Tenor- und Bariton-Kollegen drumherum. Ja, ich könnte das jetzt machen – aber wozu? Das hebe ich mir für später auf.

Was sind im Moment Ihre großen Lieblingsrollen? 

Ich habe letztes Jahr in Kapstadt bereits den Cherubino und den Ruggiero gesungen. Ganz besonders liebe ich Händel. Monteverdi steht ebenfalls ganz hoch oben auf meiner Wunschliste. Wichtig wäre mir auch Rossini, denn das kommt meinem Mezzo-Fach entgegen. Mein hoher Mezzosopran ist ja gewissermaßen ein Zwischending. Ich muss sowieso ein Chamäleon sein, denn es gibt ständig höhere und tiefere Rollen, allein bei Händel ist das schon so. In Alcina gibt es ja auch eine vergleichsweise tiefe Mezzo-Rolle, die Bradamante. Insgesamt bleibe ich lieber an der oberen Kante. Das ist meine Präferenz, weil ich ja auch lange Sopran war. Dadurch pflegt man die Stimme besser. 

Brauchten Sie Zeit, um dies erst mal rauszufinden? 

Es will jedes Mal neu erforscht und entschieden werden. Eigentlich kann man ja alles singen. Aber die Frage ist, wie groß ist das Theater und das Orchester? Welche Kollegen sind dabei? Habe ich eher mit jungen lyrischen Stimmen oder eher mit großen dramatischen Stimmen zu tun? In einem kleinen Theater kann ich auch größere Rollen singen.

Orientieren Sie sich auch an anderen Aufnahmen?

Ja, wenn ich Aufnahmen höre, schwingt meine Stimme mit. Ich kann dann ganz gut spüren, ob das passen wird. Und dann einfach ausprobieren. Viele Rollen brauchen viel Ausdauer. Das alles muss ich entscheiden und ausprobieren, bevor ich zusage. Als Studentin habe ich die Gretel aus Humperdincks Hänsel und Gretel in Deutschland für ein Sommerfestival gesungen. Das war eine große Chance und ich habe recht schnell zugesagt. Als ich die Rolle lernte, habe ich festgestellt, dass ist eine fette, hohe Rolle. Damals war ich eher ein etwas tieferer Sopran. Aber ich hatte trotzdem die Höhe und dabei auch dieses typisch Mädchenhafte, was zur Rollengestaltung gut passt. Aber stimmlich in der hohen Tessitura zu bleiben, dass es nicht wieder runter ging, das war nicht ideal für mich. Ich fühlte mich stimmlich schon mehr wie ein Hänsel als eine Gretel. Auf jeden Fall war ich hinterher erschöpft. Später kam dann meine Fachänderung ins hohe Mezzo(fach), die sich irgendwie selbstverständlich anfühlte. 

Das kann ich mir vorstellen, Sie sehen diesen Beruf schon sehr ganzheitlich.

Ich kann nicht leben ohne Joggen jeden Tag. Und Yoga. Diese beiden Dinge müssen sein. Und vor allem schaue ich auf mein Baby, das ist meine Stimme. Deswegen passe ich auch sehr auf, dass ich mich bloß nicht erkälte und dadurch ausfalle. Wer könnte mich zum Besispiel bei dieser Uraufführung so kurzfristig ersetzen? Ich nehme meine Engagements sehr ernst und bleibe auf der sicheren Seite.

Sie sind ja sehr variabel aufgestellt. Wie gehen die verschiedenen Disziplinen bei Ihnen zusammen? 

Judith von Shimoda ist schon ein ziemlicher Halsbrecher. Ich muss mich dafür gut vorbereiten und das geht am besten, indem ich mich vorher mit „gesundem“ Repertoire, das meiner Stimme gut tut, wie Mozart, Händel oder Rossini einsinge. Vor allem singe ich dann meine Lieblingsarien. So kann ich bei „Judith von Shimoda“ gut an meine Grenze gehen. Ich brauche einen geschmeidigen technischen Flow, damit ich eben ganz offen bin für den wilden Stil dieses Komponisten.

Fühlen Sie sich manchmal wie ein Baustein in einem komplexen Gefüge?

Ja, vor allem habe ich drei Chefs. Der Dirigent, die Regisseurin und der Komponist. Was der Komponist geschrieben hat, muss ich erstmal verstehen. Weil es nicht wie normale Noten ausschaut. Dann muss ich es für mich übersetzen, personalisieren und verinnerlichen, eben damit es eine Bedeutung für meine Seele und meinen Körper bekommt. Und vor allem für meine Stimme.

Megan Kahts, Foto © Damian Posse
Megan Kahts, Foto © Damian Posse

Wie fühlt es sich generell an, bei einer Uraufführung dabei zu sein?

Es ist spannend, wenn man sich klar macht, die erste Person in einer Rolle in einem neuen Stück zu sein. Man hinterlässt seine persönliche Signatur. Ich freue mich, dass ich dadurch aktiv an dem Zeitgeist teilnehme. Ich wünsche mir ja auch, dass unsere Zeit musikalisch vertont wird. Deswegen ist es mir wichtig, an so etwas teilnehmen zu dürfen.

Es ist ein Stück aus unserer heutigen Zeit, das wiederum bezieht sich auf einen Text von Bertolt Brecht und dieser wiederum greift ein Thema aus dem 19 Jahrhundert auf. Wo sehen Sie einen Bezug in die Gegenwart?

Das ist ziemlich klar dargestellt. Es ist extrem feministisch. Es geht darum, wer entscheidet, wie eine Geschichte erzählt wird? Die Figur der Okichi, eine Geisha, opfert sich für ihr Land, obwohl sie eigentlich gegen ihren Willen handelt. Sie schläft mit dem amerikanischen Konsul, damit dieser Japan nicht bombardiert. Dadurch wird sie ihren Ruf verlieren und von ihrem Volk verachtet. Hier kommt der feministische Aspekt ins Spiel, weil die Sache anders wäre, wenn sie sich als Mann für ihr Volk eingesetzt hätte. Dann wäre sie möglicherweise ein Held. Aber so fällt sie dieser gesellschaftlichen Lieblosigkeit zum Opfer, verfällt dem Alkohol und wird zynisch. 

Sie sind in Südafrika ja schon als junger Teenager berühmt gewesen. Erzählen Sie mir mehr davon und wie Sie das geprägt hat.

Ich habe eine echte Kinderkarriere in Südafrika erlebt. Aber ich habe Südafrika verlassen, um mein Leben zu ändern. Ich habe von dieser frühen Karriere niemals gesprochen danach. Als ich Teenager wurde, habe ich alles hinterfragt. So schön das alles war, so habe ich mich damals doch ferngesteuert gefühlt. Aber ich wollte mir auf die Dauer selbst die Wahrheit suchen. Deswegen bin ich nach Wien gekommen. Ich wollte in das Herz der Tradition hinein. Ich hatte ja schon immer gerne Mozart gesungen. Auch alle anderen berühmten Komponisten waren mal in Wien. Als ich dann nach Wien kam, war dies erst mal wie eine harte Landung: Auf einmal kamen die Angebote nicht mehr ganz von selber. Mir war zwar bewusst, dass ich in gewissen Aspekten einen Vorsprung gegenüber anderen habe, weil ich mich eben schon so gut zu Hause fühlte auf der Bühne. Aber als Kind Sängerin zu sein und als Erwachsene Sängerin zu sein, das sind ganz verschiedene Welten. Als Kind bist du nur geschützt. Auf einmal kommt Verantwortung dazu. Aber diese neue Orientierung war wichtig, denn ich wollte bei Null beginnen und meinen eigenen Weg finden. 

Megan Kahts, Foto © Damian Posse
Megan Kahts, Foto © Damian Posse

Was empfinden Sie als besonders hart?

Vor allem diese Instabilität. Nie ist etwas wirklich sicher. Die Lebensumstände als Sängerin ändern sich oft stark und viel, vor allem, wenn man freiberuflich singt und viel reist. Man muss psychologisch positiv und mental stabil bleiben. Aber meine Vorerfahrungen helfen mir. Ich habe gelernt, auf Augenhöhe mit Autoritäten zu sein.

Was ist der Reiz bei einer Uraufführung? 

Es ist immer großartig, etwas Neues entstehen zu lassen. Ich bin die erste, die etwas gesungen hat und habe keine Konkurrenz. Das ist großartig. Ich fühle mich bei einer Uraufführung mehr wie eine Künstlerin und nicht wie eine Sportlerin, denn meine eigene Interpretation der Rolle ist wirklich wichtig. 

Die Inszenierung verzichtet ja komplett auf japanisches Kolorit. Wie finden Sie das? 

Ich war im letzten Dezember noch auf einer Konzerttournee in Japan. Ich war also in der Umgebung, über die ich jetzt gerade singe. Auf der Bühne sieht man gar nichts davon. Die Regisseurin sagt ganz klar, „no Story about us without us“. Wir dürfen keine Geschichte über Japan darstellen, wenn wir keine Japaner dabei haben.

Wie finden Sie selbst diese Haltung?

Ich finde es wichtig, respektvoll und sorgfältig mit der Materie umzugehen. Ich bin als Südafrikanerin in kultureller Diversität aufgewachsen und kann selber bestätigen, dass es da eine sehr hauchdünne Linie zwischen Ehrung und Beleidigung einer Kultur gibt. Zu viel politisch korrekte Selbstzensur geht zu Lasten der Kunstfreiheit und der Fantasie, jedoch ist es unserer Zeit wichtig, achtsam zu bleiben. 

Wie geht es für Sie weiter nach diesem Gastspiel in Bregenz? 

Nach einer Produktion kommt oft eine Depression. Du hast wochenlang nur in dieser einen Welt der Produktion gelebt. Mit denselben Kollegen und derselben Musik. 

Aber es stehen doch bestimmt viele neue andere Projekte auf dem Terminkalender?

Es kommt immer etwas und meist ganz anderes. Manchmal ist es zu viel, oder zu wenig, oder zu anders. Ich muss immer flexibel bleiben. Wichtig ist die emotionale Unterstützung dabei. Das ist ganz wichtig für Sängerinnen und Sänger. Weil wir eben mit unserer Aufgabe ganz alleine sind. Nur so bleibst Du in der Lage, immer wieder die Richtung zu ändern. Für die Zukunft plane ich eine schöne CD-Aufnahme- das wird ein Herzensprojekt mit Repertoire aus dem Barock und der Klassik werden unter Beteiligung eines renommierten Barockorchesters. Mehr darf ich aber noch nicht verraten….

Wie geht es weiter bei Ihnen nach der Aufführung?

Montag fahre ich sofort weiter nach Mariazell und singe dort die Krönungsmesse von Mozart. Das wird mir gut tun, Mozart ist wie Honig für die Stimme und fürs Gehirn gleichermaßen. Dann fahren wir nach Wien zurück, da singe ich noch zwei weitere Messen. Ich freue mich sehr drauf, jetzt zum Ausgleich mal wieder Oratorium zu singen. Das gibt meiner Stimme wieder gute Vibrations. Danach kommt wieder Judith in Wien – hoffentlich mit nicht so vielen Änderungen. 

VORSTELLUNGEN

02. November 19:00 Uhr Theater Akzent, Wien – Wiener Erstaufführung

04. November 19:00 Uhr Theater Akzent 

07. November 19:00 Uhr Theater Akzent 

09. November 19:00 Uhr Theater Akzent 

Tickets und infos gibt es hier

Titelfoto von Damian Posse

Icon Autor lg
Musik und Schreiben sind immer schon ein Teil von mir gewesen. Cellospiel und eine gewisse Erfahrung in Jugendorchestern prägten – unter vielem anderen – meine Sozialisation. Auf die Dauer hat sich das Musik-Erleben quer durch alle Genres verselbständigt. Neugier treibt mich an – und der weite Horizont ist mir viel lieber als die engmaschige Spezialisierung, deswegen bin ich dem freien Journalismus verfallen. Mein Interessenspektrum: Interessante Menschen und ihre Geschichten „hinter“ der Musik. Kulturschaffende, die sich etwas trauen. Künstlerische Projekte, die über Tellerränder blicken. Labels, die sich für Repertoire-Neuentdeckungen stark machen. Mein Arbeitsideal: Dies alles fürs Publikum entdeckbar zu machen.
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