Dynamische Duos gibt es auf der Klassikbühne zum Glück viele. Die musikalische Kooperation der bekannten und beschlagenen Painist*innen Gülru Ensari und Herbert Schuch ist jedoch aus mindestens zwei Gründen ganz besonders. Mit ihrer türkischen und rumänischen Herkunft können sie ein weites Spektrum an musikalischen Erfahrungen abdecken, und sie beziehen diese Einflüsse gerne in ihre Programmierungen ein. Außerdem sind die beiden seit vielen Jahren ein Ehepaar und können dadurch mit viel gegenseitigem Verständnis und hoher Eingespieltheit glänzen. Nach mehreren CD-Veröffentlichungen als Duo ist weiterhin die Konzerttätigkeit zentral wichtig für EnsariSchuch, und damit ermöglichen sie uns außergewöhnliches Klavierspiel im Duo live zu erleben.
Bei ihrem Gastspiel im kleinen Saal der Elbphilharmonie am Sonntag den 03.03.2024 um 19:30 Uhr trägt ihr Vortrag die Überschrift “Eternity”, gemeint ist damit die Ewigkeit in der Musik. Und die betrachten die beiden Musiker*innen auf verschiedene Weise. Mit Schuberts f-Moll-Fantasie sowie Beethovens “Große Fuge” stehen im ersten Teil und sind Kompositionen, die sowohl inhaltlich als auch spieltechnisch besonders herausfordern.
Mit Johannes Brahms “Zehn Variationen über ein Thema von Robert Schumann” erfreut uns dann nach der Pause ein weiteres Werk eines großen Komponisten der Klassik, das durch die Vorstellung einer anderen Welt eine thematische Verbindung aufweist zu Schuberts Fantasie aus dem ersten Teil des Abends.
Der türkische Komponist Oğuzhan Balcı schuf das Stück “Sarmal” im Auftrag von EnsariSchuch während der Zeit der Pandemie. Diese Vertiefung einer Spirale bringt uns beim hören zu einer weiteren Version von Ewigkeit. Das Muster von Wiederholung und Repetition schliesst dann den Konzertabend in Ravels Bolero ab, den Satz für vier Hände hatte der Komponist noch selbst erstellt.
Die Programmierung dieses Abend bietet also sowohl große Klassiker als auch Epochenmischung und viel Abwechslung. Und die durchweg positive und fröhliche Attitüde mit der Ensari und Schuch in Erscheinung treten sollte ihr Übriges tun, damit dieser Abend vortreffliche Unterhaltung bietet.
Tickets gibt es hier.
Titelfoto © Felix Broede